Räuchern

Räuchern

Was ist Räuchern eigentlich?

Räuchern ist das Verglimmen von Kräutern, Gewürzen, Harzen, Nadeln, Blüten, Früchten, Samen, Moosen und vielem mehr. Durch die Wärme werden Duft- und Wirkstoffe freigesetzt, die sich mit dem Rauch ausbreiten und den Raum erfüllen. Dieser Prozess muss keineswegs mit Religion oder Glaube verbunden sein, sondern kann einen ganz persönlichen Nutzen haben. Oftmals werden verglühende Pflanzenmischungen zur Entspannung eingesetzt oder zum Ausräuchern von Zimmern und Wohnungen, um alte Energie zu beseitigen und neuen Platz zu machen.

 

Wie funktioniert das Räuchern?

Jede Pflanze verströmt beim Räuchern einen einzigartigen Duft und entfaltet eine besondere Wirkung. Einzeln oder in Kombination werden die bevorzugten Kräuter oder Gewürze sorgfältig zerkleinert und können anschließend auf verschiedene Arten verglüht werden.

Das bekannte Bild der dicken, qualmenden Kräuterbüschel, die mit viel Elan durch den Raum gewedelt werden um böse Geister zu vertreiben, ist gar nicht so falsch. Die für kräftigen Rauch sorgenden, getrockneten Pflanzenbüschel können entzündet werden und bilden eine Möglichkeit des Räucherns. Es gibt allerdings noch weitere:  Für eine starke Rauchentwicklung, die vorteilhaft bei intensiven Reinigungen ist (Umzug), kann eine Räucherschale mit Sand befüllt werden, auf welchem mittig eine Räucherkohle platziert wird. Diese kann entweder in die Flamme einer Kerze gehalten oder direkt im Gefäß angezündet werden. In beiden Fällen sollte sie nach einigen Minuten durchglimmen, was sich an einer weißlich-grauen Färbung erkennen lässt. Dann kann das Räucherwerk auf das Stück Kohle gelegt und mit dem Räuchern begonnen werden.

Das Räucherwerk kann aber auch auf einem Stövchen abgelegt werden, sodass die Wärme des darunterstehenden Teelichts für eine schwächere Freisetzung der Aromen und eine gemütliche Stimmung sorgt.

 

Pflanzen und ihre Eigenschaften

Die unterschiedlichen Düfte und Wirkungen verschiedenster Pflanzen können bewusst genutzt und je nach Lebens- und Gefühlslage oder Problematik eingesetzt werden. Mischungen ermöglichen eine genaue Anpassung an Vorlieben und Bedürfnisse. Einige bewährte Pflanzen sind zum Beispiel:

Ingwer ist ein beliebtes Gewürz, welches in vielen Tees und fernöstlichen Gerichten Verwendung findet.
Seine Wirkungen sind vielfältig und sehr gesund, doch beim Räuchern belebt die Wurzel mit ihrem erfrischenden Aroma.


Kiefer hat einen intensiv harzigen Geruch und wirkt vor allem stärkend und reinigend.
Für das Räuchern können Nadeln oder Kieferharz verwendet werden.


Dem süßen Duft der Rose begegnet man oft in Parfums und weiteren Kosmetikprodukten, doch das
Verglühen der Blüten stimuliert den Geist und wirkt vor allem anregend.


Kamillenblüten sind entzündungshemmend und deshalb insbesondere bei Halsbeschwerden zu empfehlen.
Ihr Duft beruhigt außerdem die Gemüter.


Lorbeerblätter klären nicht nur die Sinne, sondern auch Wohnräume.


Zimt hat einen warmen, angenehmen Geruch, der sofort an Weihnachten erinnert. Auch in Räucherritualen
kann er angewendet werden, um zu entspannen und alle Sorgen zu vertreiben.

 

Räuchernd durchs Jahr

Das Jahr kann in acht Phasen unterteilt werden, die jeweils mit einem festlichen Tag eingeleitet werden und für unterschiedliche Gefühlslagen stehen. An diesen Phasen kann man sich orientieren und sie gegebenenfalls mit abgestimmten Kräutermischungen begrüßen. Besonders in den Raunächten ist der Brauch des täglichen Räucherns verbreitet.

Raunächte von 25.12.-6.1. Sieg von Licht über Dunkel, Brauch: jeden Abend räuchern
Lichtmess am 2.2. Aufbruch, Neubeginn, Pläne schmieden
Frühjahrs-Tag-und-Nachtgleiche am 21.3. Pläne umsetzen, Harmonie & Balance
Walpurgis am 1.5. Lebenskraft & -freude, Sinnlichkeit, Erotik
Schnitterinnenfest am 2.8. Danken, Ernten, Altes loslassen
Herbst Tag-und-Nachtgleiche am 21.9. Kräfte tanken, Harmonie & Balance
Allerheiligen am 1.11. Ahnen, Stille, Rückzug, Besinnung
Wintersonnenwende 21.12. Vision fürs neue Jahr, Vergangenheit geht in Zukunft über