Ernährung nach Hildegard von Bingen

Ernährung nach Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen war eine einzigarte Frau. Sie war Nonne, Äbtissin, Prophetin, Philosophin, Ärztin, Dichterin, Musikerin, Seherin, Mystikerin, Naturforscherin, Klostergründerin, Theologin, Dramaturgin und Komponistin. Ihr vielfältiges Werk umfasst auch die Gesunderhaltung durch Ernährung und ganzheitliche Lehren zu Medizin und Wohlbefinden.

 

In der Klosterküche von Hildegard von Bingen

Die Ernährung nach Hildegard dient dem Wohlbefinden und der Prävention vor Krankheiten, dem heutzutage sogenanntem „bewussten Lebensstil“. Es gilt eine ausgewogene Ernährung und ein gesundes Maß bei Essen und Trinken um Gesundheit zu fördern und Krankheiten vorzubeugen. Eine Besonderheit ist auch, dass Hildegard den Menschen ganzheitlich betrachtet. Stärkung von Körper und Geist gehen für sie Hand in Hand.

Bedeutsam sind Kräuter und Gewürze (Quendel, Galgantwurzel, Bertram und Fenchel), Getreide, Obst und Gemüse. Hervorgehoben wird der Dinkel in jeder Form wie Brot, Brei, Suppe oder Kaffee. Empfohlen werden Sellerie, Maroni, Fenchel, Bohnen, Karotten. Fleisch soll nur mäßig und nach Jahreszeit genossen werden, Fisch jederzeit gegessen werden. Zum Trinken befürwortet sie abgekochtes Wasser, Bier und Wein.

Sie warnt vor zu viel Rohkost. Es sollte nicht zu kalt und nicht zu heiß gegessen werden. Als Küchengifte jedoch gelten Erdbeeren, Zwetschken, Porree, Linsen und Schweinefleisch.

 

Vorteile einer Ernährung nach Hildegard von Bingen:

  • Gesundheit fördern und Krankheiten vorbeugen
  • kann an individuellen Beschwerden und Bedürfnisse angepasst
  • ganzheitsmedizinischen Ansatz
  • das Maß wird beachtet
  • nachhaltig: lokale und saisonale Produkte werden bevorzugt
  • hoher Kräuterkonsum zur Gesunderhaltung

Nachteile:

  • es gibt keine empirischen Studien ihrer Empfehlungen, Forschungsstand teilweise des Mittelalters
  • schwere Erkrankungen können niemals ausschließlich mit Hildegard-Medizin behandelt werden
  • Schweinefleisch, Aal, Linsen, Heidelbeeren, Pfirsiche, Erdbeeren, Zwetschken, Porree und Chicoree gelten als sog. Küchengifte
  • kein/wenig rohes Gemüse
  • den empfohlenen Dinkel gibt so nicht meist nur noch als Kreuzungen div. Sorten, Ausgenommen Urdinkel

 

Die Hildegard'sche Ernährungslehre ist eine Lebenseinstellung und kann präventiv zur Gesunderhaltung beitragen.